Oft werde ich gefragt, was sind eigentlich Sozialunternehmer? Um es gleich vorweg zu nehmen: Hierüber besteht noch keine Einigung, sondern es gibt verschiedene Definitionen, zum Beispiel die von Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND e.v.).
Strenggenommen sind Sozialunternehmer Unternehmer, die zuerst einmal wie jeder andere Unternehmer profitabel sein müssen. Ein wichtiger Unterschied ist jedoch, daß der Hauptgeschäftszweck eines Sozialunternehmers ist, ein gesellschaftliches Problem zu lösen. Ausserdem müssen mindestens die Hälfte der Gewinne in das Unternehmen re-investiert und nicht an die Eigentümer ausgeschüttet werden. Oft kommen sogar alle Gewinne direkt oder indirekt der Zielgruppe zu gute.
Doch es gibt auch weichere Definitionen, wie in Wikipedia beschrieben und von Ashoka, der größten Organisation weltweit, die mehr als 3500 Sozialunternehmen mit Fellowships unterstützt, vorgelebt.
„Sozialunternehmen (Social Entrepreneurs) wollen soziale Probleme mit innovativen unternehmerischen Konzepten lösen. Sie versuchen, die gesellschaftlichen Bedingungen dafür, dass ein soziales Problem besteht, mit unternehmerischen Mitteln zu verändern. Dafür entwickeln sie Geschäftsmodelle, die sich finanziell selber tragen“.
Wikipedia
Es geht Social Entrepreneurs also nicht nur darum, profitabel zu sein, sondern mindestens genau so wichtig ist ihnen die Wirkung ihres Tuns.
Warum sind Sozialunternehmer*innen gerade jetzt so wichtig?
Wir stehen vor einer Vielzahl gesellschaftlicher Herausforderungen. Klimawandel, Flucht, soziale Ungerechtigkeit und demografischer Wandel sind nur einige Beispiele. Bisherige Lösungsansätze zielen zu oft nur auf die Linderung der Symptome anstatt die eigentlichen Ursachen zu bekämpfen. Wir benötigen hier weltweit ein Umdenken! Sozialunternehmer*innen bringen genau diesen Anspruch mit und gehen unsere gesellschaftlichen Herausforderungen mit innovativen und zukunftsgerichteten Lösungen ganzheitlich an.
In diesem Umdenken und den systemisch wirkenden Ansätzen vieler Sozialunternehmer*innen sehe ich den richtigen Weg zur Erreichung der Sustainable Development Goals der UNO.